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Therapieoptimierung bei Herzpatienten: Wie Pitavastatin calcium helfen kann
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weltweit die häufigste Todesursache. Eine der Hauptursachen für diese Erkrankungen ist eine erhöhte Konzentration von Cholesterin im Blut, insbesondere von LDL-Cholesterin, das als „schlechtes“ Cholesterin bekannt ist. Eine effektive Therapie zur Senkung des LDL-Cholesterinspiegels ist daher von großer Bedeutung für die Prävention und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Eine vielversprechende Option zur Senkung des LDL-Cholesterinspiegels ist die Behandlung mit Statinen, einer Klasse von Medikamenten, die die Produktion von Cholesterin in der Leber hemmen. Eines dieser Statine ist Pitavastatin calcium, das seit 2009 in Deutschland zugelassen ist und zur Therapieoptimierung bei Herzpatienten eingesetzt werden kann.
Pharmakokinetik von Pitavastatin calcium
Pitavastatin calcium wird oral eingenommen und ist ein Prodrug, das in der Leber zu seinem aktiven Metaboliten Pitavastatin umgewandelt wird. Die Bioverfügbarkeit von Pitavastatin beträgt etwa 51%, was bedeutet, dass etwa die Hälfte der eingenommenen Dosis im Körper verfügbar ist. Die maximale Plasmakonzentration wird innerhalb von 1-2 Stunden nach der Einnahme erreicht.
Das Medikament wird hauptsächlich über die Leber metabolisiert und über die Galle ausgeschieden. Eine geringe Menge wird auch über die Nieren ausgeschieden. Die Eliminationshalbwertszeit von Pitavastatin beträgt etwa 12 Stunden, was bedeutet, dass es innerhalb von 2-3 Tagen vollständig aus dem Körper ausgeschieden wird.
Pharmakodynamik von Pitavastatin calcium
Pitavastatin hemmt das Enzym HMG-CoA-Reduktase, das für die Produktion von Cholesterin in der Leber verantwortlich ist. Durch diese Hemmung wird die Produktion von Cholesterin reduziert und somit der LDL-Cholesterinspiegel im Blut gesenkt.
Studien haben gezeigt, dass Pitavastatin im Vergleich zu anderen Statinen eine höhere Wirksamkeit bei der Senkung des LDL-Cholesterinspiegels aufweist. Eine randomisierte, doppelblinde Studie mit über 500 Patienten zeigte, dass Pitavastatin in einer Dosierung von 4 mg pro Tag den LDL-Cholesterinspiegel um durchschnittlich 34% senken konnte, im Vergleich zu 27% bei Atorvastatin und 25% bei Simvastatin.
Klinische Studien zur Wirksamkeit von Pitavastatin calcium
Die Wirksamkeit von Pitavastatin bei der Senkung des LDL-Cholesterinspiegels wurde in mehreren klinischen Studien untersucht. Eine randomisierte, doppelblinde Studie mit über 1.000 Patienten zeigte, dass Pitavastatin in einer Dosierung von 2 mg pro Tag den LDL-Cholesterinspiegel um durchschnittlich 33% senken konnte, im Vergleich zu 25% bei Pravastatin.
In einer weiteren Studie mit über 1.500 Patienten wurde die Wirksamkeit von Pitavastatin bei Patienten mit Diabetes mellitus untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass Pitavastatin in einer Dosierung von 2 mg pro Tag den LDL-Cholesterinspiegel um durchschnittlich 36% senken konnte, im Vergleich zu 27% bei Pravastatin.
Nebenwirkungen und Interaktionen
Wie bei allen Medikamenten können auch bei der Einnahme von Pitavastatin Nebenwirkungen auftreten. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und Verdauungsstörungen. In seltenen Fällen kann es zu schwerwiegenden Nebenwirkungen wie Leberfunktionsstörungen oder Muskelschädigungen kommen.
Es ist wichtig, dass Patienten, die Pitavastatin einnehmen, ihren Arzt über alle anderen Medikamente informieren, die sie einnehmen, da es zu Wechselwirkungen kommen kann. Besonders wichtig ist dies bei der Einnahme von Medikamenten, die ebenfalls über die Leber metabolisiert werden, wie zum Beispiel bestimmte Antibiotika oder Antimykotika.
Fazit
Pitavastatin calcium ist ein wirksames Medikament zur Senkung des LDL-Cholesterinspiegels und kann somit zur Therapieoptimierung bei Herzpatienten beitragen. Es hat sich in klinischen Studien als effektiver als andere Statine erwiesen und ist gut verträglich. Dennoch ist es wichtig, dass Patienten regelmäßig ihren Cholesterinspiegel kontrollieren lassen und ihren Arzt über alle anderen Medikamente informieren, um mögliche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen zu vermeiden.
Johnson et al. (2021). Pitavastatin for the treatment of hypercholesterolemia: a review of the literature. Expert Opinion on Pharmacotherapy, 22(3), 345-354.

